Feuer ist eine wichtige, aber unberechenbare und mächtige Gewalt – wenn es nicht kontrolliert wird, hat es zerstörerische Folgen für unser Leben, unser Eigentum und die Natur selbst. Die Verwendung von nicht brennbaren Werkstoffen ist daher eine der wichtigsten Voraussetzungen im Bausektor, um die Sicherheit und Gesundheit der Bewohner zu gewährleisten.
Das Dach ist ein Teil der Gebäudehülle. Es bietet Schutz vor Regen, Schnee, Sonnenlicht, extremen Temperaturen und Wind. Es muss funktional und langlebig sein und gleichzeitig Sicherheit, Wärmeschutz und Brandschutz gewährleisten. Ein Dach ist lebenswichtig, und doch bleibt es oft unbemerkt und wird als selbstverständlich angesehen.
Heutzutage, wo die Bodenfläche ein besonders knappes Gut ist, werden Dächer immer wichtiger. Neben ihrem architektonischen und ästhetischen Aspekt können Dächer auch als Terrassen, Gärten oder Gründächer dienen, Solarmodulen Platz bieten oder zu einem attraktiven, bewohnbaren, multifunktionalen (öffentlichen) Platz werden.
Gründächer und die Herausforderungen des Brandschutzes
Gründächer müssen, genauso wie andere Gebäudeelemente und -systeme, auch feuerfest sein. An dieser Stelle ist es wichtig, zwei allgemeine Arten von Gründächern zu unterscheiden – intensive Gründächer und extensive Gründächer. Die Hauptmerkmale von intensiven und extensiven Gründächern bestimmen maßgeblich ihre Reaktion auf Brandrisiken.
Intensive Gründächer haben eine dickere Substratschicht mit einem höheren organischen Anteil und eine größere Pflanzenvielfalt – von Gräsern, Sträuchern, großen Stauden bis hin zu Bäumen. Beispiele hierfür sind gut sichtbare oder öffentlich zugängliche Dachgärten, begehbare Terrassen, Hochbeetgärten usw. Diese attraktiven Orte benötigen spezielles Dachsubstrat mit organischem Anteil und sollten regelmäßig bewässert und gepflegt werden.
Dabei ist Folgendes zu beachten: Um die Brandgefahr zu reduzieren, schreiben die FLL-Richtlinien vor, dass das Substrat maximal 20 % organische Substanz enthalten darf. Das in Gründächern verwendete organische Material sollte außerdem torffrei sein, um das Brandrisiko zu minimieren. Bauherren sollten daher bei intensiven Gründächern aus Sicherheitsgründen immer die genauen Substrat-Eigenschaften prüfen. Werden Pflanzen auf intensiven Gründächern nicht regelmäßig gepflegt und bewässert, besteht außerdem ein erhebliches Risiko, dass diese austrocknen. Befinden sich trockenes Gras, trockene Sträucher und trockene Stauden auf dem Dach, kann sich Feuer noch leichter und schneller ausbreiten. Neben der Substratzusammensetzung stellen also trockenes Gras oder trockene Sträucher ein weiteres potenzielles Brandrisiko für intensive Gründächer dar.
Intensive Gründächer sind laut FLL-Richtlinien widerstandsfähig gegen Funkenflug und Strahlungswärme, wenn sie die Anforderungen an die Substrate (wenig organische Substanz) erfüllen und mit Feuerschneisen/unbegrünten horizontalen Streifen aus nicht brennbaren Oberflächenmaterialien versehen sind.
Extensive Gründächer wiederum erfordern weniger Bewässerung und Pflege. Sie werden mit widerstandsfähigen, flach wurzelnden Pflanzen bepflanzt und benötigen keinen hohen organischen Anteil im Substrat. Sie müssen zwar noch immer regelmäßig gewartet werden, aber im Vergleich zu intensiven Gründächern weniger häufig. Die meisten extensiven Gründächer werden mit Sedum-Pflanzen bepflanzt. Die Urbanscape®-Gründächer bestehen aus verschiedenen Sedum-Arten, die im Laufe der Jahreszeiten für eine grüne Decke und farbenfrohe Blüten sorgen.
Sedum-Pflanzen sind Pflanzen aus der Familie der Sukkulenten. Sukkulenten haben dicke, fleischige Blätter, die sie trockenheitsresistent machen. Sedum-Pflanzen speichern Wasser in ihren Blättern, Stängeln oder Wurzeln, was es der Pflanze leicht macht, lange Zeiträume ohne Bewässerung zu überstehen. Das ist nicht nur wichtig, um die Trockenheit zu überstehen, sondern auch, weil diese Pflanzen nicht brennbar sind wie Gräser und Sträucher. Mehr über Sedum-Pflanzen auf Urbanscape®-Gründächern finden Sie hier: https://blog.urbanscape-architecture.com/6-facts-why-sedum-plants-are-best-option-for-extensive-green-roofs
Unabhängig von der Art und Zusammensetzung des Gründaches ist die regelmäßige Pflege ein wichtiger Erfolgsfaktor. In Bezug auf Brandschutzmaßnahmen ist die Kontrolle und Reinigung von Feuerschneisen, wie z. B. Kiesstreifen oder Aufkantungen, und deren Freihaltung von brennbaren Materialien von entscheidender Bedeutung. Sie müssen sauber und frei von jeglicher Vegetation gehalten werden.
Brandlast eines Gründachs
Die Brandgefahr eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils kann durch die so genannte Brandlast ausgedrückt werden. Die Menge der brennbaren Materialien stellt eine bestimmte Brandlast dar, die in der Regel als Energiemenge pro Fläche (Brandlastdichte, MJ/m) ausgedrückt wird. Sie kann berechnet werden, indem man die Masse des Brennstoffs pro Fläche (Brennstofflast) (kg/m) und den Energiegehalt dieses Brennstoffs (MJ/kg) kennt. Gerzhova et al. (2020) untersuchten und berechneten die Brandlast für Gründächer unter Berücksichtigung der Vegetationsart, des Wachstumsmediums und der Gründachkategorie.
Bei intensiven Gründächern war die Brandlast im Vergleich zu extensiven Gründächern um das Vierfache höher. Dies bestätigt erneut das höhere potenzielle Brandrisiko von intensiven Gründächern. Das Brandrisiko steigt auch schnell mit jedem Prozentsatz an organischer Substanz im Substrat, mit torfhaltigem Substrat und mit dem Vorhandensein höher wachsender Vegetation (Sträucher, hohe Gräser). Die detaillierten Ergebnisse finden Sie in Tabelle 1.
Tabelle 1: Brandlastdichte für Gründächer und ihre Komponenten (Gerhova et al., 2020):
In ihrer Arbeit untersuchte Gerzhova drei Gründachkategorien, siehe Abbildung 1 unten.
Aus dieser Untersuchung geht hervor, dass intensive Gründächer im Vergleich zu extensiven Gründächern ein höheres Brandrisiko darstellen.
Sicherstellung des Brandschutzes von Gründächern in wenigen Schritten
Die Eigenschaften der Urbanscape®-Gründächer werden in den technischen Datenblättern (TDS) beschrieben und die Umweltauswirkungen in der Umweltproduktdeklaration (EPD) offengelegt, die alle auf unserer Website: https://www.urbanscape-architecture.com/de/ veröffentlicht sind. Die technischen Merkmale zusammen mit der Feuerwiderstandsklasse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Darüber hinaus erreichten die Urbanscape®-Gründächer mit den Broof-Zertifizierungen (t1), (t2) und (t3) die höchsten Standards des Brandschutzes[1]:
2. Wählen Sie geeignete Pflanzen als Schlüssel zu einer sicheren Gründachausführung
Experten empfehlen, dass mindestens 60 % der Dachbegrünung aus der Familie der Sedum-Pflanzen stammen sollte. Außerdem sollten Gräser und Moose vermieden werden, da diese austrocknen und eine potenzielle Brandgefahr darstellen können (Clagget, 2019).
3. Verwenden Sie ein torffreies Substrat mit einem anorganischen Anteil von mindestens 80 %.
Urbanscape®-Gründächer gedeihen auf leichten mineralischen Substraten. Lesen Sie mehr:
https://blog.urbanscape-architecture.com/green-roll-as-a-light-weight-growing-media
4. Pflegen Sie Ihr Gründach
Sie sollten Ihr Gründach ein- bis zweimal im Jahr inspizieren. Die Randzonen müssen frei von Vegetation sein, und die Feuerschneisen sollten in der Nähe von und um Dachanlagen und -strukturen sauber gehalten werden. Bezüglich der Bewässerung wenden Sie sich an Ihren Gründach-Anbieter.
Die Befolgung dieser vier einfachen Schritte führt zu einem üppigen Gründach. Erfahren Sie mehr über Urbanscape®-Gründächer https://www.youtube.com/watch?v=ZA0E7oWb5Ds
Literaturverzeichnis: